Grindelviertel

Gedenkstätten und Gedenkkultur

Mit zahlreichen Gedenktafeln, Denkmalen, Ausstellungen und Dokumentationsstätten wird in Hamburg heute an die jüdischen Opfer nationalsozialistischer Verfolgung erinnert. Die ersten Mahnmale entstanden schon in den frühen Nachkriegsjahren, z. B. das 1949 errichtete Mahnmal für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung auf dem Friedhof Ohlsdorf. Seit 1951 erinnert ein Gedenkstein auf dem angrenzenden Jüdischen Friedhof an der Ilandkoppel an die ca. 10.000 Jüdinnen und Juden aus Hamburg, die dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer fielen. Auf Initiative französischer Überlebender entstand 1953 am Rande des ehemaligen KZ-Geländes in Neuengamme eine erste schlichte Gedenksäule. An ihre Stelle trat 1965 das in einen friedhofsartigen Park eingebettete Mahnmal.

Gerson, Hans und Oskar

Gerson, Hans

Hans, Architekt, geb. 19.3.1881 Magdeburg, gest. 14.10.1931 Hamburg;

Oskar, Architekt, geb. 11.7.1886 Magdeburg, gest. 25.12.1966 Berkeley (USA)

Gesellschaft für jüdische Volkskunde

Gesellschaft für jüdische Volkskunde

Auf Initiative der Henry Jones-Loge ( Logenwesen) wurde im Februar 1898 die G. gegründet. Sie sollte ein »Museum für jüdische Volkskunde« sowie ein Archiv und eine Bibliothek einrichten. Der Gesellschaft gehörten bald mehr als 300, zum Teil prominente Mitglieder aus allen Teilen Europas an. Geschäftsstelle, Museum, Bibliothek und Archiv waren seit Januar 1904 im neu errichteten Logenheim in der Hartungstraße (92) untergebracht, wo sich in der Folgezeit ein reges Vereinsleben mit Vorträgen und Sonderausstellungen entwickelte.

Goldschmidt, Joseph

Pädagoge und Schulleiter, geb. 9.11.1842 Rakwitz (Posen), gest. 13.6.1925 Hamburg

Grindelviertel

Zwischen 1870 und 1930 verlagerte sich das Hauptwohngebiet der jüdischen Bevölkerung Hamburgs aus der engen Alt- und Neustadt, wo 1871 noch drei Viertel aller Hamburger Juden ansässig waren, zunächst nach Harvestehude, Rotherbaum und Eppendorf, später vor allem in die beiden Gebiete vor dem Dammtor. Um 1900 hatten sich in Rotherbaum und in Harvestehude ca. 40 Prozent aller im städtischen Teil Hamburgs lebenden Juden angesiedelt. Die Stadtteilkonzentration erreichte 1925 ihren Höhepunkt.

Grunwald, Max

Rabbiner, Volkskundler, geb. 10.10.1871 Zabrze (von 1915 bis 1945: Hindenburg) / Oberschlesien, gest. 24.1.1953 Jerusalem

Hachschara

Hachschara (Schlosserwerkstatt)

H. bezeichnet die Vorbereitung auf die Siedlung in Palästina durch zionistische Organisationen (Hechaluz, Bachad) ( Zionismus) oder die orthodoxe Aguda-Jugend. Diese bildeten ihre Mitglieder in Landwirtschaft, Handwerk und Hauswirtschaft aus und boten Schulungen in jüdischer Geschichte und Kultur, hebräischer Sprache und – für Zionisten – kollektivem Leben an.

Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts fand die Beschäftigung mit der Ahnenforschung (Genealogie) in jüdischen Familien Deutschlands wachsendes Interesse. Ein organisatorischer Zusammenschluss jüdischer Genealogen bestand in Deutschland seit 1924, als Arthur Czellitzer die Gesellschaft für jüdische Familienforschung gründete.

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