Bildung

Rée, Anton

Politiker und Pädagoge, geb. 9.11.1815 Hamburg, gest. 13.1.1891 Hamburg

Ruben, Paul

Klassischer Philologe und Bibelwissenschaftler, geb. 15.3.1866 Hamburg, gest. 9.5.1943 Hamburg

Salomon, Gotthold

Prediger, Pädagoge und Schriftsteller, geb. 1.11.1784 Sandersleben, gest. 17.11.1862 Hamburg

Saxl, Fritz

(auch: Felix Friedrich), Kunsthistoriker und Institutsleiter, geb. 8.1.1890 Wien, gest. 22.3.1948 Dulwich (London)

Schul- und Erziehungswesen

Schulhof Carolinenstraße

Bis zur Aufklärung stand die religiös-traditionelle Bildung im Mittelpunkt jüdischer Erziehung und hatte als identitätsstiftendes Moment hohe Bedeutung. Mit dem Ende des 18. Jahrhunderts begann eine weitreichende Verschiebung. Die weltliche Bildung gewann durch die Aufklärung an Gewicht und wurde als Mittel auf dem Weg zur wirtschaftlichen Gleichstellung und rechtlichen Emanzipation der Juden in der deutschen Gesellschaft gesehen.

Solmitz, Walter

Philosoph und Universitäts-Lehrer, geb. 19.1.1905 Braunschweig, gest. 23.8.1962 Brunswick Ma. (USA)

Spier, Arthur

Pädagoge und Schulleiter, geb. 22.7.1898 Ballenstedt (Anhalt), gest. 30.3.1985 New York

Steinheim, Salomon Ludwig

Arzt und Religionsphilosoph, geb. 6.8.1789 Bruchhausen (Westfalen), gest. 18.5.1866 Zürich

Stern, (Louis) William

Psychologe und Philosoph, geb. 29.4.1871 in Berlin, gest. 27.3.1938 in Durham (USA)

Stern, Otto

Chemiker, geb. 17.2.1888 Sohrau (Oberschlesien), gest. 17.8.1969 Berkeley (USA)

Nur zehn Jahre, von 1923 bis 1933, wirkte S. als Ordinarius für Physikalische Chemie in Hamburg. Und doch gelang ihm hier die Etablierung einer Forschungseinheit, welche den Ruf der jungen Universität international verbreitete. Vor allem für seine Hamburger Arbeiten erhielt er 1943 den Nobelpreis für Physik. Ältester Sohn aus einer wohlhabenden Getreidehändler- und Mühlenbesitzerfamilie, ging S. in Breslau zur Schule. 1906 begann er ein naturwissenschaftliches Studium, welches ihn über Freiburg und München zurück nach Breslau brachte, wo er 1912 in Physikalischer Chemie promoviert wurde. Die folgende Phase seiner Arbeit führte ihn zu Albert Einstein, mit dem er 1913 von Prag an die ETH Zürich wechselte. 1913 habilitierte sich S. in der Schweiz. Einsteins Weggang nach Berlin 1914 folgte S.s Umhabilitation nach Frankfurt. Während des Ersten Weltkriegs diente S. als Unteroffizier zunächst in der Wetterbeobachtung in Russland, dann in Walther Nernsts Laboratorium für Physikalische Chemie in Berlin. Gemeinsam mit Walther Gerlach gelang ihm 1921 der Nachweis des magnetischen Moments des Elektrons und der Richtungsquantelung von Drehimpulsen (»Stern-Gerlach-Versuch«). Parallel hierzu erhielt S. ein Extraordinariat für Theoretische Physik in Rostock. Zwei Jahre später wurde er auf die Professur für Physikalische Chemie in Hamburg berufen. Formal auf eigenen Antrag wurde S. mit Ende des Sommersemesters 1933 entlassen. Er fand am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh / Pennsylvania (USA) eine neue Arbeitsmöglichkeit. Nach seiner Emeritierung 1945 zog er nach Berkeley. Hamburg und Deutschland hat er nicht wieder besucht. Im Jahr seines hundertsten Geburtstages enthüllte der Universitäts-Präsident an S.s einstiger Wirkungsstätte an der Jungiusstraße eine von der Patriotischen Gesellschaft ermöglichte Gedenktafel.

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