Religion

Hochdeutsche Israelitengemeinde zu Altona (HIG)

Die Vorgeschichte der Jüdischen Gemeinde Altona beginnt im 16. Jahrhundert mit der Gewährung von Partikular-, später Generalgeleiten, die an niederlassungswillige Juden vom jeweiligen Landesherrn (bis 1640 die Grafen von Holstein Schauenburg, danach bis 1842 die dänische Krone) erteilt wurden. Durch sie wurde Aufenthaltsrecht, Religionsausübung, Erwerbstätigkeit und landesherrlicher Schutz gegen die Entrichtung von Schutzgeld und die Verpflichtung von Wohlverhalten gewährt ( Privilegien).

Jeschiwa

Das Studium des Talmud wurde in jüdischen Gemeinden in verschiedenen Einrichtungen gepflegt. In Jeschiwot versammelten sich Schüler um ihre Lehrer, um sich systematisch dem Studium zu widmen. Eine J. wurde in Hamburg erst 1921 durch Rabbiner Joseph Carlebach und Mitglieder des Synagogenverbandes gegründet.

Judenmission

Seit Beginn der Ansiedlung von Juden in Hamburg am Anfang des 17. Jahrhunderts hatte die städtische Geistlichkeit vergeblich vom Senat Maßnahmen zur Bekehrung der Juden zum christlichen Glauben, und damit die Umsetzung des Kernstücks der auf die Juden bezogenen Lehrsätze der lutherisch-orthodoxen Glaubenslehre in konkrete Politik gefordert.

Judenreglement 1710

Das J. wurde 1710 im Zuge einer Revision der Hamburger Verfassung erlassen, die der Wiederherstellung politischer Stabilität in der Stadt nach der Eskalation heftiger Machtkämpfe zwischen Senat und Bürgern am Ende des 17. Jahrhunderts diente.

Jüdische Gemeinde nach 1989

Gemeinderundschreiben (russisch)

Die Jahreswende 1989/1990 läutete für die Jüdische G. in Hamburg nicht nur einen Generationswechsel in den Gemeindegremien ein, sondern war auch Signal für grundlegende Neuerungen und vertragliche Regelungen mit der Freien und Hansestadt Hamburg.

Jugendbewegung

Die J. entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde vorwiegend von der bürgerlichen Jugend der Großstädte getragen. Auf der Basis neoromantischer und kulturkritischer Vorstellungen postulierten junge Männer die Rückkehr zum einfachen Leben in selbstbestimmter Freiheit, Naturverbundenheit und Authentizität.

Kley, Eduard Israel

Prediger und Schulleiter, geb. 10.6.1789 Wartenberg, gest. 4.10.1867 Hamburg

Leimdörfer, David

Prediger, Rabbiner und Religionswissenschaftler, geb. 17.9.1851 Hliník (Ungarn), gest. 4.11.1922 Hamburg

Lerner, Maier

Rabbiner, geb. 1857 in Czenstochau (Polen), gest. 1930 Altona

Musik

Als synagogale M. wird die liturgische Musik im jüdischen Gottesdienst bezeichnet, die Ausdruck von Religion und Kultur des Judentums ist. Sie begleitet und reflektiert die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von einer vorwiegend religiösen Gemeinschaft im 19. Jahrhundert zu einer verstärkt sozialen, kulturellen und ethnischen Institution im frühen 20. Jahrhundert.

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