Seit dem 13. Jahrhundert beauftragten die europäisch-jüdischen Gemeinden Rabbiner mit der Lehre und Auslegung des Religionsgesetzes. Während im Rahmen der vormodernen Gemeindeautonomie »Oberrabbiner« und deren Assessoren die Gerichtsbarkeit über die Juden eines bestimmten Sprengels ausübten, erstrecken sich die Funktionen des neuzeitlichen Rabbiners eher auf Predigt und Religionsunterricht. Auch die Hamburger Juden haben im Laufe ihrer Geschichte unterschiedliche Modelle rabbinischer Autorität gekannt.
(auch: a. Imanuel (Manuel) Bocarro Francês; b. Jacob Hebraeus), Kaufmann, Astronom/Astrologe und Schriftsteller, geb. vor 1593 Lissabon, gest. nach 1662 Italien
Bis zur Aufklärung stand die religiös-traditionelle Bildung im Mittelpunkt jüdischer Erziehung und hatte als identitätsstiftendes Moment hohe Bedeutung. Mit dem Ende des 18. Jahrhunderts begann eine weitreichende Verschiebung. Die weltliche Bildung gewann durch die Aufklärung an Gewicht und wurde als Mittel auf dem Weg zur wirtschaftlichen Gleichstellung und rechtlichen →Emanzipation der Juden in der deutschen Gesellschaft gesehen.