Gemeinde

Nathan, Nathan Max

Gemeindesyndikus, geb. 15.7.1879 Emmerich, gest. vermutlich Oktober 1944 Auschwitz

Neue Dammtor Synagoge

Die N. blieb die einzige Synagoge des gleichnamigen Vereins, zu dem sich Mitglieder der Deutsch-Israelitischen Gemeinde 1894 zusammenschlossen, um eine in den neuen Wohnvierteln Harvestehude/Rotherbaum dringend erforderliche Synagoge zu bauen.

Neustadt

Mit dem Bau einer modernen Stadtbefestigung in den Jahren 1616 bis 1628 entstand die Hamburger N. Das neue Befestigungssystem aus Wällen, Gräben und Bastionen umschloss halbkreisförmig die Altstadt und das Gebiet westlich von ihr.

Norden, Joseph

Rabbiner, geb. 17.6.1870 in Hamburg, gest. 7.2.1943 Theresienstadt

N. besuchte in Hamburg zunächst die Talmud Tora Schule, anschließend bis zum Abitur 1890 das Johanneum. In Berlin schrieb er sich an der Universität für Philosophie und – trotz seiner liberalen Anschauungen – am orthodoxen Rabbinerseminar ein, hörte aber bald auch Vorlesungen an der progressiv ausgerichteten Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums. Die akademische Ausbildung schloss er 1895 in Halle mit der Promotion ab, das Rabbinatsexamen erfolgte 1896. 1897 trat N. seine erste Stelle als Rabbiner in Neustettin (Pommern) an, wechselte aber 1899 nach Myslowitz (Schlesien). Große Teile seiner Gemeinde gehörten einer ihm fremden, ostjüdisch-orthodoxen Welt an, in der er als entschiedener Fürsprecher des liberalen Judentums schwerlich seine Anschauungen zur Geltung bringen konnte. Das Rabbineramt in Elberfeld, das er 1907 übernahm, entsprach weitaus mehr seinen Vorstellungen, obwohl sein Standpunkt und seine Lebensweise auch dort mitunter auf Unverständnis stießen. N. war aktives Mitglied in der World Union for Progressive Judaism und machte sich einen Namen als Übersetzer der Bücher Claude Montefiores, der zu den Führern des Reformjudentums in England zählte. Im April 1935 trat N. in den Ruhestand und zog kurz darauf nach Hamburg, wo er am Israelitischen Tempelverband eine neue Heimat und Wirkungsstätte fand. Hier gehörte er seit 1937 dem Rabbinatsgericht an und übernahm 1939 die Nachfolge von Rabbiner Bruno Italiener ( Rabbinat). Am 15. Juli 1942 wurde N. nach Theresienstadt deportiert ( Deportation). Eine Emigration und Betätigung in England, die ihm mehrfach angeboten worden war, hatte er bis zuletzt abgelehnt, da er, der »in guten Zeiten mit seiner Gemeinschaft gelebt« hatte, nun »auch unter den schlimmen Umständen bei ihr ausharren« wollte.

Nordheim, Marcus

Unternehmer und Stifter, geb. 23.9.1812 Memmelsdorf, gest. 25.11.1899 Hamburg

Ostjuden

Verfolgung einerseits, ökonomische Verelendung andererseits bildeten den Hintergrund für die Auswanderungswelle, die zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg etwa drei Millionen Juden aus Osteuropa erfasste und vor allem nach Amerika führte.

Pardo, Herbert Joseph

Jurist, Politiker und Gemeindefunktionär, geb. 20.8.1887 Hamburg, gest. 8.2.1974 Haifa

Piza, Joseph de Mose

Rabbiner, Kantor, Journalist und Übersetzer, geb. 28.2.1824 Altona, gest. 26.9.1879 Hamburg

Plaut, Max

Jurist, Ökonom und Gemeindeführer, geb. 17.10.1901 Sohrau (Oberschlesien), gest. 8.3.1974 Hamburg

Portugiesisch-Jüdische Gemeinden / Sefarden

Synagoge Bäckerstraße

Im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts wurde Hamburg zu einem begehrten Handelsplatz für englische und niederländische Kaufleute sowie Zufluchtsstätte für Glaubensflüchtlinge wie die Neuchristen (cristãos novos, conversos, marranos) von der Iberischen Halbinsel. Diese Portugiesen waren die ersten Juden, die sich in der protestantischen Hafenstadt dauerhaft niederlassen durften.

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