Sänger, Max Mardochai
Rabbiner und Prediger, geb. 9.6.1821 Laupheim, gest. 26.4.1882 Hamburg
S. wuchs als drittes von insgesamt zwölf Kindern eines Lehrers und Vorsängers auf, bei dem er seit dem vierten Lebensjahr auch die ersten religiösen und hebräischen Studien betrieb. Als Elfjähriger nach Stuttgart geschickt, besuchte er dort das Gymnasium und legte das Abitur ab. Die Akten der Universität Tübingen weisen S. ab November 1841 als Studenten aus. Nach dem akademischen Triennium, während dessen er sich der hebräischen und aramäischen Sprache, der biblischen Exegese sowie der Theologie und Philosophie widmete, verbrachte er zunächst zwei Jahre bei seinem Onkel, Rabbiner Jonas Sänger, in Buttenwiesen. Bei diesem bereitete er sich auf die für Rabbinatskandidaten vorgeschriebene Dienstprüfung vor, die er 1846 erfolgreich hinter sich brachte. Während der folgenden acht Jahre verdingte er sich als Hofmeister bei dem Hof- und Kammer-Juwelier Josef Biedermann in Wien, bis er 1854 interimistisch mit dem Posten des Mergentheimer Bezirksrabbiners betraut wurde und in seine württembergische Heimat zurückkehrte. Die zweite Rabbinatsprüfung legte er 1857 in Tübingen ab, nach der ihm das Rabbinat umgehend definitiv zugewiesen wurde. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er mit der 21-jährigen Laupheimerin Klara Meyer die Ehe geschlossen, aus der drei Söhne hervorgehen sollten. Neben seiner Tätigkeit als jüdischer Geistlicher tat sich S. auch durch wissenschaftlich-exegetische Forschungen hervor. 1867 legte er seine Dissertation zu Maleachi vor und beantragte die externe Promotion an der Alma Mater in Jena. Nur wenig später wurde S. nach Hamburg berufen, wo er während der nächsten 15 Jahre das Amt des Predigers am Israelitischen Tempel bekleidete.