Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule
Im Gebäude Karolinenstraße 35 (89), in dem sich bis 1942 die damals letzte Hamburger jüdische Schule (→ Schulwesen) befand, wurde Ende 1988 in der Trägerschaft der Hamburger Volkshochschule die Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule eingerichtet. Die G. bindet öffentliches Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in ein umfangreiches Veranstaltungsangebot politischer Bildung ein, um zur Erziehung zu gesellschaftlich verantwortlichem Handeln beizutragen und Versöhnung zu ermöglichen.
Tafeln zur jüdischen Schulgeschichte wurden im oberen Stockwerk als Dauerleihgabe bereitgestellt, der denkmalgeschützte Naturkunderaum von 1930 mit zahlreichen originalen Exponaten aus dem Unterrichtsalltag bestückt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Insbesondere Schulklassen sind willkommen. Das Gebäude wurde 1997/98 nach dem letzten Schulleiter in → Dr. Alberto Jonas-Haus umbenannt. Das Veranstaltungsprogramm der G. widmet sich insbesondere der Hamburger jüdischen Geschichte und Gegenwart. Neben den regelmäßig durchgeführten Stadtrundgängen zu den Stätten ehemaligen jüdischen Lebens haben Theaterprojekte, in Kooperation mit dem Thalia Theater in der Stadt an Originalschauplätzen inszeniert, wesentlich zum Profil der Einrichtung beigetragen. Die G. bietet außerdem diversen Vereinsinitiativen Raum. 2000/2001 wurde in einem ausgebauten Bodenraum die → Arie Goral-Sternheim-Bibliothek aus dem Nachlass des Hamburger Malers und Publizisten bereitgestellt. 2003 wurden auch die Bestände der → Salomo-Birnbaum-Bibliothek aufgenommen, die von der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft betreut und verwaltet werden.