Adler, Friedrich
Maler, Kunstgewerbler, Innenarchitekt, geb. 29.4.1878 Laupheim, gest. 11.7.1942 Auschwitz
Nach Studien und Lehrtätigkeit in München erhielt A. 1907 einen Ruf an die Kunstgewerbeschule Hamburg für Ornamentik, Naturstudien und Entwurf. Im selben Jahr heiratete er Bertha Haymann, mit der er fünf Kinder hatte. Zwei weitere Kinder gingen aus einer 1920 geschlossenen Ehe hervor. In seinem vielseitigen Œuvre präsentierte sich A. als hervorragender Raumkünstler von sprühender Farbigkeit, der seine ornamentalen Motive aus der Natur entwickelte. Zunächst zum Jugendstil neigend, wandte er sich später dem Art déco zu. A. entwarf zahlreiche Gebrauchsgegenstände wie Möbel, Textilien, Keramik, Glas, Silber, Geschirr und Schmuck, gestaltete aber auch jüdisches Kultgerät, Epitaphe sowie eine Synagoge für die 1914 veranstaltete Werkbundausstellung in Köln. 1927 zum Professor ernannt, wurde A. im April 1933 aus dem Hochschuldienst entlassen. Seine Unterrichtstätigkeit setzte er in der Gemeinde fort, wo Paula Marx, Eva Meile, Lotte Lamm, Ruth Fischer zu seinen Schülerinnen gehörten. Seit 1935 engagierte sich A. zudem im → Jüdischen Kulturbund. Auslandsreisen führten ihn unter anderem nach Holland, Zypern und Palästina. Seine Bemühungen um ein Visum in die USA erwiesen sich jedoch als vergeblich. Im Juli 1942 wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er wenig später ermordet wurde.