Feiner, Joseph
Pädagoge und Verbandsfunktionär, geb. 24.10.1863 Wittlich (Rheinprovinz), gest. 11.3.1938 Hamburg-Blankenese
F., ältester Sohn des Metzgers Simon Feiner und seiner Frau Karoline, besuchte die Höhere Stadtschule in Wittlich und absolvierte dann das jüdische Lehrerseminar der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster. Nach dem Studium an der Universität Berlin und an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war er seit 1884 zunächst als Lehrer in Sonsbeck/Niederrhein, danach in Finsterwalde tätig. 1892 bestand er das Mittelschullehrerexamen und wurde als Lehrer und Direktor an die städtische Anton-Rée-Oberrealschule in Hamburg berufen, an der er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1928 wirkte. F. engagierte sich in mehreren Gremien der → Deutsch-Israelitischen Gemeinde. Als Kandidat der liberalen Liste saß er sowohl im Repräsentantenkollegium der Gemeinde als auch im Schulvorstand (1924/25). Einen Namen machte er sich vor allem als langjähriger Vorsitzender des Lehrervereins Mendelssohn und des Verbandes der jüdischen Lehrervereine im Deutschen Reiche, die sich für die berufsständische Selbstorganisation der jüdischen Pädagogen einsetzten. F., der viele Jahre als Redakteur beim Israelitischen Familienblatt (→ Zeitungswesen) tätig war und sich als Verfasser zahlreicher Schriften an der zeitgenössischen innerjüdischen Diskussion beteiligte, nahm sich angesichts des Nazi-Terrors das Leben.