Arno (auch: Aron), Siegfried
Schauspieler und Komiker, geb. 27.12.1895 Hamburg, gest. 17.8.1975 Woodland Hills (USA)
Im späten Weimarer Kino war der hagere und hyperaktive A. ein gefeierter Komiker. Nach der Schule durchlief A. eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Hamburg, danach war er vorübergehend als Modezeichner tätig. Sein erstes Bühnenengagement erfolgte am Stadttheater Harburg, dann am Operettenhaus. Nach dem Ersten Weltkrieg spielte er an Theatern in Hamburg, Altona und Prag. In Berlin, wo er seit 1921 auftrat, gewann er als Schauspieler, Sänger, Tänzer und exzentrischer Komiker rasch an Popularität. Ab Mitte der zwanziger Jahre feierte A. Erfolge auch im Film: Er verkörperte durchweg »Underdog«-Rollen, die durch ihn bisweilen ins Absurde getrieben wurden. Mit dem großen, massigen Kurt Gerron bildete der schmale, schlaksige A. mit der langen Nase wiederholt ein Komiker-Team; als »Beef und Steak« versuchten sie (vergeblich), eine Tradition deutscher Film-Grotesken zu entwickeln. Mit komischen Nebenrollen belebte A. zudem einige Film-Klassiker von G. W. Pabst. Anfang der dreißiger Jahre war er wiederholt auch in Hauptrollen zu sehen. Nach der Saison 1932/33 im Kabarett der Komiker wurde er von den Nazis in die → Emigration getrieben. In den Gastländern Holland, Belgien, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal machte er Kabarett, Theater sowie einzelne Filme. 1939 schließlich gelangte er nach Hollywood, wo er sich aber mit Engagements als Nebendarsteller begnügen musste. Nebenher arbeitete A. auch als Zeichner und Porträtist und spielte Theater am Broadway, 1954/55 spielte er am Deutschen Theater New York. Gastspiele führten ihn nach Buenos Aires und in die Bundesrepublik – unter anderem auch nach Hamburg. 1966 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.