Halberstadt, Max
Fotograf, geb. 14.5.1882 Hamburg, gest. 30.12.1940 Johannesburg
H., Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Hamburg, war in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten Fotografen der Stadt, der seine Tätigkeit selbst als »künstlerische Bildnis-Photographie« beschrieb. Nach dem Abitur durchlief H. eine Ausbildung in Hamburg, Leipzig, München, Basel und Paris. 1909 bestand er die Meisterprüfung und führte ein eigenes Atelier in Hamburg. Hier fertigte er Porträts an, wobei er sich besonders auf Fotografien von Kindern spezialisierte. Daneben produzierte H. auch eine Reihe von Landschaftsaufnahmen. In allen Genres wollte er nach eigener Aussage »das Typische erfassen und zur Geltung bringen«. Seine Bilder erschienen in allen hamburgischen Tageszeitungen, ebenso in den Organen der Jüdischen Gemeinde. Verbandspolitisch engagierte sich H. in der von ihm mitbegründeten »Gesellschaft Deutscher Lichtbildner«. In erster Ehe war H. seit 1913 mit Sophie Freud (1893-1920) verheiratet, in zweiter Ehe mit Bertha Katzenstein (1897-1982). Eines der bekanntesten Porträts H.s zeigt seinen ersten Schwiegervater, den Psychoanalytiker Sigmund Freud. Nach 1933 verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation H.s aufgrund der → antisemitischen Verfolgung dramatisch. Die Familie war gezwungen, ihre Wohnung aufzugeben und eine Notwohnung im Atelier einzurichten, bis auch dieses aufgegeben werden musste. Im April 1936 emigrierte H. mittellos nach Kapstadt, seine Frau und Tochter folgten einige Monate später (→ Emigration). H. konnte dort zwar Ende 1938 wieder ein eigenes Geschäft in Johannesburg eröffnen, wurde aber schon bald aufgrund einer schweren Krankheit arbeitsunfähig und starb wenige Monate später.