Davidso(h)n, Willy

Maler, Grafiker, Bühnenbildner, geb. 13.2. 1890 Bromberg, gest. 4.2.1933 Hamburg

Seine Ausbildung zum Maler und Bühnenbildner absolvierte D. vermutlich an der Dresdener Kunstgewerbeschule. Direkt nach dem Studium musste er als Soldat in Holland, Belgien und Frankreich den Ersten Weltkrieg erleben. Anschließend ließ er sich in Hamburg nieder, wo er als Bühnenbildner am Stadttheater (der heutigen Oper) wirkte und 1919 maßgeblich an der Gründung der avantgardistischen Künstlergruppe Hamburgische Sezession beteiligt war. Darüber hinaus engagierte sich D. im Verein Hamburger Künstlerfest, deren Schatzmeister er war. Dieser Verein organisierte in den zwanziger Jahren die legendären Künstlerfeste »Götzenpauke«, »Der siebente Kreisel« und »Curioser Circus«. Auch D.s Privatwohnung in der Rothenbaumchaussee war ein häufiger Treffpunkt der Hamburger Avantgarde. Durch sein künstlerisches Schaffen und sein kulturelles Engagement gehörte er in den zwanziger Jahren zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt. Zwei Motivgruppen bestimmen das freie künstlerische Werk D.s: zum einen Eindrücke von Großstädten und Landschaften in Italien, Spanien und den Ländern, die er schon während des Krieges kennen gelernt hatte und die er in den zwanziger Jahren erneut bereiste, zum anderen Hamburger Themen wie zum Beispiel der Hafen. Da D. seine Werke nur selten datierte und das überlieferte Œuvre vollständig in seiner prägnanten Handschrift und auf einem durchgängig hohen Niveau gestaltet ist, ist eine chronologische Zuordnung der einzelnen Bilder zu verschiedenen Werkphasen heute unmöglich. Sein Werk ist ungewöhnlich geschlossen. Werke von D. sind in der Hamburger Kunsthalle und im Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt.

Friederike Weimar